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Sony NEX-3N: So gut fotografiert die günstige Systemkamera

Foto: SPIEGEL ONLINE

Systemkamera Sony NEX-3N Schlankes Gehäuse, kleiner Preis, großer Sensor

Spiegelreflex-Sensor zum Preis einer Kompaktkamera: 440 Euro kostet die Sony-Systemkamera NEX-3N, gute Objektive gibt es für 100 Euro. Worauf man bei dem Schnäppchenpreis verzichten muss, zeigt der Test.

Gemessen daran, wie viel Sensorfläche man pro Euro kauft, ist die Sony NEX-3N eine sehr preiswerte Systemkamera. Knapp 440 Euro kostet Sonys neues Einstiegsmodell derzeit mit einem Standardzoom-Objektiv. Im Gehäuse steckt ein Bildsensor mit derselben Fläche, wie sie die meisten Spiegelreflexkameras haben, 3,75 Quadratzentimeter. Das ist wichtig für eine hohe Bildqualität, damit Aufnahmen ohne Blitz auch in dunkleren Räumen ohne Verwackelung und auffällige Störungen gelingen.

Handhabung, Bildqualität, Ausstattung - Sonys Schnäppchen-Kamera im Test.

Das gefällt: Format, Sensor, Objektivauswahl

Gewicht: Das Gehäuse der NEX-3N ist vergleichsweise klein und leicht. Die Kamera ist kompakter als die Olympus EPL-5, obgleich dieses Modell einen kleineren Sensor hat. Allerdings fallen die Objektive für Sonys NEX-Kamera auch etwas größer aus, das liegt an der Sensorfläche: Je größer die zu belichtende Fläche ist, desto größer in der Regel auch die Objektive. Bei dem in Kombination mit der NEX-3N verkauften Zoom-Objektiv reduziert Sony die Objektivgröße mit einem Trick: Wenn die Kamera ausgeschaltet ist, fährt das Objektiv automatisch ein und ist nur knapp halb so groß wie im eingeschalteten Zustand. Vorteil: Die Kamera passt in die Jackentasche. Der Nachteil: Der Fotoapparat ist nicht augenblicklich einsatzbereit, erst muss das Objektiv ausfahren.

Bildsensor: Der Sensor ist das Beste an der NEX-3N. Dank der großen Fläche sehen auch mit sehr hoher ISO-Empfindlichkeit aufgenommene Fotos vorzeigbar aus. Auch in Aufnahmen mit ISO 3200 sind noch viele Details zu sehen, bei moderatem Rauschen. Die Rauschunterdrückung muss nicht so massiv eingreifen, dass die Aufnahmen flau und ausgewaschen wirken.

Labortests von Digitalkamera.de  bestätigen diesen guten Eindruck: Der Abstand zwischen dem störenden Rauschen und dem eigentlichen Bildsignal ist bei der NEX-3N hoch und selbst bei ISO 3200 zumindest noch akzeptabel. Hier ist die NEX-3N ähnlich teuren Systemkameras mit kleineren Sensoren überlegen (der Nikon 1 J3 zum Beispiel, aber auch leicht der Olympus EPL-5).

Guter Signal-Rauschabstand der NEX-3N: Je größer der Wert, desto deutlicher ist das Signal und desto geringer das störende Rauschen

Guter Signal-Rauschabstand der NEX-3N: Je größer der Wert, desto deutlicher ist das Signal und desto geringer das störende Rauschen

Foto: digitalkamera.de

Objektivauswahl: Ein großer Sensor liefert nur in Kombination mit einem guten Objektiv die bestmögliche Bildqualität. Das bei der NEX-3N mitgelieferte Standard-Zoom gehört nicht zu den herausragenden Optiken. Die Auflösung variiert stark, im Weitwinkel fällt sie zum Rand stark ab, im Telebereich sinkt sie durchweg. Eine gute Alternative ist die Sony-Festbrennweite (kein Zoomen möglich) E 35 mm 1.8 OSS.

Dieses Objektiv ist fast so teuer wie das NEX-3N-Paket selbst (435 Euro derzeit), aber es ist den Preis wert: Scharf, hell, detailreich und das konstant bei allen Blendenöffnungen und auch zum Bildrand hin. Es ist mit einer Kleinbild-äquivalenten Brennweite von etwa 50 Millimetern universell einsetzbar. Der Labortest von Digitalkamera.de  attestiert der Normalbrennweite im Labortest eine "rundum gelungenen Bildqualität". Für die NEX-Kamera gibt es aber auch wesentlich günstigere gute Festbrennweiten von Drittanbietern, zum Beispiel eine Normal- (30 mm f/2,8 EX DN) und eine Weitwinkel-Festbrennweite (19 f/2,8 EX DN) von Sigma. Um die hundert Euro kosten diese Objektive derzeit im Online-Handel.

Bildschirm: Der nach oben und unten umklappbare Monitor der NEX-3N erleichtert es, Motive aus Bodennähe oder mit der Kamera über dem Kopf aufzunehmen. Auch bei Selbstporträts hilft der Monitor: Er lässt sich komplett über das Kameragehäuse hinweg nach oben klappen, so dass man vorm Objektiv den Ausschnitt erkennen kann.

Autofokus: Mit einer Auslöseverzögerung von 0,3 Sekunden samt Autofokus schneidet die NEX-3N für eine Kamera mit dieser Sensorfläche gut ab. Der Labortest von Digitalkamera.de  zeigt: Andere Kameras fokussieren schneller (Nikon 1 J3, Olympus EPL-5), haben es aber wegen der kleinen Sensorfläche auch leichter.

Auslöseverzögerung der Sony NEX-3N: Werte unter 0,3 Sekunden sind gut bis sehr gut, Werte bis etwa 0,6 Sekunden sind befriedigend

Auslöseverzögerung der Sony NEX-3N: Werte unter 0,3 Sekunden sind gut bis sehr gut, Werte bis etwa 0,6 Sekunden sind befriedigend

Foto: digitalkamera.de

Nicht so gut: Handhabung, Bildschirm, Ausstattung

Bedienung: Die NEX-3N ist eine Automatikkamera. Es gibt kein Moduswahlrad, selbst um in eine Halbautomatik zu wechseln, muss man ein Menü aufrufen und sich durch die einzelnen Punkte scrollen. Das ist aufwendig und langsam - Kameras mit Moduswahlrad und weiteren Einstellmöglichkeiten am Gehäuse lassen sich schneller bedienen.

Bildschirm: Der Monitor der NEX-3N reflektiert stark im Sonnenlicht, selbst der Ausschnitt lässt sich nur schwer ausmachen.

Kein Blitzschuh: Die NEX-3N hat zwar einen kleinen eingebauten Blitz (für Schnappschüsse), aber keinen Blitzschuh und keinen Anschluss für Zubehör. Wer mit Blitzen gestalten will, sollte eine andere Kamera wählen. Einen digitalen Sucher kann man auch nicht anschließen - man ist also immer auf den Monitor angewiesen.

Vorteile, Nachteile, Fazit

Fazit: Für 440 Euro ist die NEX-3N, selbst mit dem mäßigen Kit-Objektiv, das Geld wert, vor allem dank des hervorragenden, großen Bildsensors. Das mitgelieferte Zoom-Objektiv ist mäßig, aber für nur hundert Euro erhält man derzeit gute Normalfestbrennweiten wie das Sigma-30-mm Objektiv. Man verzichtet auf gute Bedienung und Extras wie einen Sucher. Bewusst gestalten lassen sich Aufnahmen mit der NEX-3N nur schwer, aber sie ist für die Kombination von Bildqualität und Kompaktheit günstig.

Systemkameras: Sony NEX-3N und die Konkurrenz

Kamera Sony NEX-3N Nikon 1 J3 Canon EOS M Olympus E-PL5
günstigster Preis * (mit / ohne Objektiv) 439,90 / nur mit Objektiv 499 / (nur mit Objektiv) 399 / nur mit Objektiv 599 / nur mit Objektiv
Maße (Gehäuse) 11 x 6,2 x 3,5 10,1 x 6,1 x 2,9 10,9 x 6,7 x 3,2 11,1 x 6,4 x 3,8
Volumen (Gehäusell-
maße), cm³
238,7 178,669 233,69 269,94
Objektiv Sony Objektiv AF E 35mm 1.8 OSS 1 NIKKOR 18,5 mm 1:1,8 Canon EF-M 22mm f/2 STM Panasonic Lumix Objektiv G 20mm 1.7
Gewicht (mit / ohne Objektiv, Gramm) 365 / 210 271 / 201 403 / 298
Objektiv (Brennweite kb.-äquivalent) 52,5 50 35 40
günstigster Preis Objektiv 435 165 199 300
Naheinstell-
grenze (cm)
30 cm 20 cm 15 cm 20 cm
Objektiv Objektiv AF E 16-50mm 3.5-5.6 OSS PZ VR 10-30mm 3.5-5.6 Objektiv EF-M 18-55mm 3.5-5.6 IS STM M.Zuiko digital 14-42mm 3.5-5.6 II
Gewicht (mit / ohne Objektiv, Gramm) 326 / 210 316 / 201 508 / 298 391 / 279
Objektiv (Brennweite kb.-äquivalent) 24 - 75mm / f/3,5 - f/5,6 27 - 81 mm / f/3,5 - f/5,6 29 - 88 mm / f/3,5 - f/5,6 28 - 84 / f/3,5-5,6
günstigster Preis Objekitv 239,98 - 231,46 139
Naheinstell-
grenze (cm)
25 cm 20 cm 15 cm 25 cm
Auflösung (Megapixel) 16,1 14,2 18 17,2
Sensorgröße (cm²) 3,75 1,16 3,31 2,25
Megapixel pro cm² 5,37 12,23 5,43 7,64
Display (Diagonale Zoll / cm) 3 / 7,6 3 / 7,6 3 / 7,6 3 / 7,6
Display Auflösung (Pixel / Subpixel) 153.333 / 460.000 307.000 / 921.000 346.666 / 1.040.000 153.333 / 460.000
Dateiformat RAW / JPG RAW (NEF) /JPG RAW / JPG RAW / JPG
Besonderheiten - Serienaufnahme: max.15 Bilder/Sek Touchscreen, Mikrofon-
anschluss
Touchscreen, Display neigbar, sensorbasierter Bildstabilisator
* günstigster Preis im deutschen Online-Handel (laut geizhals.at, Stand 23.4.2013
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