Standboxen

Quadral Chromium Style 102 im Test

13.2.2013 von Wolfram Eifert

Die Chromium Style 102 von Quadral ist eher schmal gebaut. Wie wirkt sich das auf den Klang der Standboxen aus?

ca. 2:55 Min
Testbericht
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Quadral Chromium Style 102
Quadral Chromium Style 102
© Julian Bauer, MPS, Archiv

Pro

  • temperamentvoller Klang mit hoher Stressresistenz
  • sehr guten Dynamikreserven

Contra

  • etwas wenig Tiefbass

Bei Quadral, dem traditionsreichen Hersteller mit Sitz in Hannover, sind die Spitzenmodelle traditionell mit Bändchenhochtönern bestückt. Unter Highendern fest im Bewusstsein verankert sind die Klassiker Vulkan und Titan, die bereits in den 80er Jahren mit einem unglaublich fein und kultiviert klingenden Bändchen aufwarten konnten, das seinerzeit von Matsushita in Japan bezogen wurde. Die Quadral-Legenden stehen mittlerweile in der achten Generation und sind leistungsfähiger denn je.

Doch auch Genießer, die keine 11.000 Euro locker machen können oder wollen, müssen nicht auf die klanglichen Reize eines Bändchens verzichten. Die neue Chromium Style 102 ist ebenfalls mit einem Hochtöner dieser Art bestückt; er fällt allerdings deutlich kompakter aus und ist konstruktiv weniger aufwendig. Das darf er auch, denn mit ihren vier vergleichsweise kleinen Konus-Treibern kann die Chromium nicht den klanglichen Eindruck erzielen, der einer Titan so unnachahmlich locker gelingt.

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Doch trotz ihrer betont schlanken Form ist die hochgewachsene Säule kein Kind von Traurigkeit. Über 108 Dezibel Schalldruck lässt sich die serienmäßig hochglanzlackierte Schönheit im Ernstfall entlocken, gut 2 Dezibel mehr als die teureren Modelle von Elac und Monitor Audio.

Quadral Chromium Style 102: Aufbau

Der Hochtöner der Chromium verfügt über mehrere Stabmagnete aus Neodym, die vor und hinter der Membran angeordnet sind. Das Material erzeugt gigantische Feldstärken und befähigt das Schwingsystem zu einer respektablen Bandbreite und Impulstreue. Dabei ist das Chassis streng genommen gar kein richtiges Bändchensystem, zumindest nicht im Sinn der reinen Lehre.

Klassische Vertreter der Bauform sind mit dünnen Membranen aus Aluminium bestückt, die gleichzeitig als Leiterbahn dienen. Da ihre Länge meist nur wenige Zentimeter erreicht, ist auch der Signalweg entsprechend kurz, was diese Treiber extrem niederohmig macht. Derartige Systeme benötigen deshalb einen Übertrager, der die Last auf verstärkerverträgliche Werte hebt.

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Da anständige Übertrager gutes Geld kosten und sich dennoch nicht immer völlig neutral verhalten, arbeiten viele moderne Folienhochtöner mit Membranen aus zwei Werkstoffen. Die Basis bildet hier eine Kunststoff-Folie, auf die zickzackförmige Leiterbahnen aufgebracht werden. Der Signalweg wird dadurch um ein Vielfaches länger und widerstandsreicher.

Doch auch diese übertragerlose Bändchen-Sorte ist fertigungstechnisch anspruchsvoller als ein Standardhochtöner mit kuppelförmiger Membran. Bändchen-Verfechter lassen sich davon nicht abschrecken, zumal sie gute Argumente haben: Die bewegte Masse ist gering, und im Gegensatz zu Kalottensystemen wird bei Bändchen die Membran vollflächig angetrieben, nicht nur am äußeren Rand. Demnach müssten Bändchen komplexe Signale naturgetreuer verarbeiten können.

Quadral Chromium Style 102: Hörtest

Tatsächlich zeigt die Quadral genau hier ihre Stärken. Der Hochtonbereich wirkt klar und unspektakulär, springt einen aber nicht an. Das System und mit ihr die ganze Box klingen ausgesprochen vornehm und unaufgeregt, aber keineswegs müde.

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Diese Klangschönheit enfaltet sich bereits bei kleinen Lautstärken, so dass der Wunsch nach deftigeren Pegeln deutlich seltener aufkam als bei anderen Boxen dieser Klasse. Als es wie bei jedem Boxentest doch mal lauter wurde, ließ sich die Chromium nicht lumpen und lieferte ein beachtliches Brett. Faszinierend, wie dabei die Sanftheit ungewöhnlich lang erhalten blieb.

Caroline Keatings reine Stimme in "Ghosts", die über Durchschnittsboxen bisweilen zum Kieksen neigt, wurde ebenso elegant wie gefühlvoll-plastisch dargeboten und vom begleitenden Piano nicht verdeckt. Dass die Chromium bei aller Spielfreude tiefste Bässe ein wenig stiefmütterlich behandelte, sei ihr verziehen; es ist der Preis der schönen, schlanken Form.

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